Eine Einführung in die Ursachen unserer Wahrnehmung

Das Leben selbst, so scheint mir, war schon von Kindesbeinen an bemüht uns in Richtung Erfüllung zu lenken.

Stellen wir uns doch einmal vor, wie ein Neugeborenes die Welt erfährt.

Man sollte davon ausgehen, dass jegliche Wahrnehmung als Teil des Ganzen erlebt wird. Immerhin kennt es weder die Bezeichnung einer örtlichen Wahrnehmung, noch kann es eine z.B. akustische Wahrnehmung von einem Hungergefühl, oder der sanften Berührung mütterlicher Hände rational unterscheiden.

Die ausschließliche Ausrichtung des Babys (des Lebens) gilt dem Wohlgefühl und damit der Unterhaltung seines lebendigen Seins.

Das bei diesem Grundzustand das Wohlgefühl, also die Harmonie und das Glücklichsein in den Funktionen der körperlichen Wahrnehmung, die dominierende Rolle spielt, ist keineswegs ein Produkt des Zufalls, sondern deutet auf die einzigartige Integrität unseres Wesens hin.

Wir alle waren einmal dieses Baby!

Erst mit der fortschreitenden Fähigkeit der Unterscheidung, lernen wir unsere Umwelt, und damit die Personen, die mit uns umgehen, als außerhalb von uns auftretende Erscheinungen kennen, lernen, wen und was wir erfahrungsgemäß bevorzugen und wen oder was wir möglichst vermeiden wollen.

Intuitiv jedoch, unabhängig von der Art unserer Prägung, bleibt unser Fokus auf der Befriedigung unserer Grundbedürfnisse, und zu denen gehört, neben dem körperlichen Wohlgefühl, das Bedürfnis glücklich zu sein, erfüllt zu sein und das Strahlen und Lachen eines gesunden Wesens zu genießen.

All diese wunderbaren Qualitäten beginnen wir aber zunehmend in der Welt zu suchen, die wir gelernt haben außerhalb von uns selbst zu definieren und die getrennt von uns zu sein scheint. Durch die erlernte Distanzierung unserer selbst als ein separates Wesen, erleben wir uns somit, von dem was wir mal waren, entfernt.

Das führt sogar so weit, dass uns das Leben selbst, das Leben was uns atmet, unseren Körper pulsiert und uns aktiv eine Wahrnehmung der Gegenwart ermöglicht; dass uns dieses eigentliche Leben, was uns am nächsten sein sollte, unerreichbar scheint.

Im religiösen Sinne sprechen wir hier von dem was Gott genannt wird, der Quelle allen Seins, die unbeeinflusst von historisch, kulturellen Entwicklungen aber auch einfach als das Leben selbst bezeichnet werden kann. „Ich bin das Leben“: wird jedem eine bekannte Aussage sein.

Wir tendieren dazu, so sehr mit dem denkenden Geist identifiziert zu sein, dass die von ihm hervorgebrachte, vielfach automatisierte Analyse der Umstände, von Tagesabläufen, von Verpflichtungen und gesellschaftlichen Rollenspielen, uns so vereinnahmen, dass die angesprochenen Grundbedürfnisse von Liebe und Erfüllung allesamt aus unserem Fokus fallen.

Ja, oft genug werde genau diese Grundbedürfnisse in der Produkt-Werbung missbraucht, um anstelle der gesuchten Erfüllung mit dem Neu-Erwerb eines Produktes kurzfristig ruhig gestellt zu werden.

Irgendwann erkennen wir diese Leere und fühlen uns dadurch umso mehr angehalten uns „etwas Gutes“ zukommen zu lassen.

Allerdings haben wir inzwischen verlernt das, was wir als Baby noch als das „Gute“ erlebt haben, zu erkennen.

Wir sind inzwischen durch die vielen Konditionierungen aller gesellschaftlicher Einflüsse auf uns, darauf gedrillt die Befriedigung dieser menschlichen Grundbedürfnisse noch mehr in der äußeren Welt zu suchen.

So wollen wir zunächst Spielzeug für Kinder und später Spielzeug für Erwachsene.

Wie uneingeschränkt wichtig das Greifen nach diesen Dingen für uns ist, erkennen wir heute an unserer rücksichtslosen Zerstörung der Umwelt, die ja immerhin die Grundlage für unsere Existenz an sich darstellt.

Gleichzeitig scheinen uns Werte wie Liebe und Mitgefühl in nur schwer erreichbaren Fernen zu liegen, deren Zugang uns nicht offen zu stehen scheint.

Das ist das was ich als den „täglichen Wahnsinn“ bezeichnen möchte. Das undefinierte Hasten nach Mehr, nach Sicherheit und Komfort.

Bedingt durch alle nur erdenklichen Umstände haben wir (Menschheit) es geschafft uns so weit von uns selbst zu entfernen, dass das was wir im Grunde unserer Existenz sind , nämlich Liebe, Freude, Mitgefühl und Friede, sich als scheinbar unerreichbar darstellt.

Die Betonung liegt hier auf „scheinbar“, denn tatsächlich hat sich natürlich die Grundvoraussetzung unseres Lebens keineswegs geändert. Allein die Ablenkung ist durch die vorherrschende Konditionierung so groß geworden, dass wir teilweise vergessen haben wer wir, neben den vielen Rollen die wir spielen, sind.

Es ist geradezu als wenn wir durch die färbende Linse einer Sonnenbrille schauend, versuchen die tatsächlichen Farben der Welt zu erkennen.

Was es mit diesen Farben auf sich hat und wie wir sie wieder sehen lernen soll der Sinn und Ziel meiner Texte und Beiträge sein.

Ich kann Ihnen gar nicht ausreichend nahebringen wie sehr diese Beiträge zu meiner Aufgabe und damit zur Erfüllung meines eigenen Lebens gereichen.

Aufgaben und Übungen

Für meine Texte biete ich, soweit möglich, immer eine praktische Erfahrungsaufgabe, welche als Übung die Zusammenhänge der lebendigen Wirklichkeit tiefer zu verstehen und im täglichen Leben zu verankern, eingesetzt werden kann.

Aufgabe :

Legen Sie sich bequem auf den Rücken und führen Sie ihre Wahrnehmung gezielt durch Ihren Körper. Verweilen Sie an Stellen welche Sie gegenwärtig als interessant empfinden. Fühlen Sie Ihren Körper innerlich wie äußerlich, die Muskeln und Organe, den Fluss des Blutes, sowie die Wellen der Gefühlsenergie welche entsteht wenn die Haut mit dem Stoff der Kleidung, oder auch nur mit der sie umgebenden Luft in Berührung kommt.

Führen Sie Ihre Aufmerksamkeit so von den Zehen Ihrer Füße bis zu den Wurzeln Ihrer Kopfhaare.

Und dann beginnen Sie Ihre Gedanken wahrzunehmen.

Sehen Sie die Gedanken. Erkennen Sie wie diese plötzlich auftauchen, blass werden und dann wieder verschwinden. Es denkt! Werden Sie zum Beobachter Ihrer Gedanken und fühlen Sie was es heißt der Beobachter zu sein.

Und nun zum erklärenden Anfang :

Werden Sie für Augenblicke zu dem Kind, zu dem Neugeborenen das Sie mal waren. Er lebt noch heute in Ihnen und ist dafür zuständig Sie mit dem zu verbinden was Sie immer sein werden. Bewustsein!

Führen Sie diese Aufgabe so oft durch wie es Ihnen angenehm ist.

Überhaupt sollte alles was Sie hierfür tun angenehm, entspannend und befreiend für Sie sein. Sie lernen sich selbst neu kennen.