Und hier kommt der erste Bericht über die Reise in ein Leben unter neuen Umständen.
Alles was wir tun, sagen, fühlen und denken steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem was wir sind.
Ihr mögt Euch fragen, was ist neu daran? Und doch kann dieser Zusammenhang in meinem Lebensverständnis nicht über-betont werden.
Äußerlich in ein Leben zu gehen, das unter anderen Vorzeichen läuft, setzt zwar unbedingt voraus, dass wir uns selbst mitnehmen, die Anforderungen jedoch sind neu und fordern uns heraus, das, was uns wichtig ist, im Vordergrund zu halten.
Die Auflösung meiner Werkstatt und dem Betrieb, welchen ich über 18 Jahre aufbaute und bedientet, war und ist, wie Ihr Euch sicher denken könnt, ein maßgeblicher Einschnitt in mein Leben.
Bin ich nun freier als vorher? Oder verlagern sich meine Aufmerksamkeiten äußerlich nur auf ein anderes Feld?
Eines ist sicher; ich werde für mich und für Euch solange es mir möglich ist aktiv bleiben.
Jetzt, werde ich also weniger im Material-Kreativbereich tätig sein, sondern das aufschreiben, was mein innerlichster Wunsch mir schon lange zuflüsterte.
Dasselbe entspricht wohl auch mehr meinem langsam fortschreitenden Alter.
Ich hatte also nochmal ein paar schöne Stunden mit meiner Frau Marye, meiner siebenjährigen Tochter Alya und meinem dreizehnjährigen Stiefsohn Johann verbracht. Zwischendurch und besonders dann beim Abschied im Flughafen nahmen die hintergründig konstanten Gefühle der Trennung so manche Zeit ganz in ihren Bann.
Allein die Bemühung bewusst zu sein, ermöglichte Marye und mir einen gegenwärtigen und freien Abschied zu zelebrieren. Umarmungen, Küsse und das totale Vergessen dessen was wir uns vorgenommen hatten, halfen uns durch den Ansturm hinterfragender Gedanken-Prozesse.
Ja, das Verständnis, dass Zeit ein unbedingt relatives Empfinden ist und an unsere Gedanken gebunden, ist in solchen Momenten noch mehr präsent, als es im täglichen Fluss der Dinge sein kann. Wir treten, durch das bewusste Loslassen der innerlichen Klammerung an unsere Gedanken, aus dem Zeitgeschehen aus, werden zu dem was wir eigentlich sind, Bewusstsein, und treten damit in eine viel größere, viel schönere Verbindung zu uns selbst und unserem Gegenüber.
Wir hatten uns also Lebewohl gesagt und ich stand bereits im Prozess des Check-In, als mir Alyas Puppe vom Wagen fiel, die ich mit Bedauern an den Gedanken ihres Verzichts darauf sah Und da stand Alya auch schon vor mir um die Puppe wieder in Empfang zu nehmen.
Wir warfen uns alle noch einmal liebende Blicke zu und gingen unsere Wege.
Check-In und Boarding warteten mit dem üblichen Prozedere auf und endete dann, wie erwartet, in einer der neueren KLM Maschinen. Alles lief reibungslos und glatt.
Der Zwischenstopp in Kuala Lumpur brachte einen kurzen, sehr offenen Austausch mit einem jungen CEO einer indonesischen Firmengruppe. Er füllt einen verantwortungsvollen Posten und freute sich über die neu geknüpfte Partnerschaft mit seinem polnischen Counterpart.
Eine durchaus interessante Begegnung in Betracht dessen, dass ich erst gerade noch durch die Mainstream-Medien (ARD) erfahren hatte, dass die im Jahre 2022 gesteigerten wirtschaftlichen Profite Deutschlands zu 81% in die Hände von 1% der Bevölkerung flossen.
Wollten wir nicht die Welt verändern? Wollten wir nicht unsere Pflegekräfte in Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten besser bezahlen? Wo bleiben da die politischen Entscheidungen? Stattdessen hören wir zum Wechsel unseres Verteidigungsministers dass wir uns ja immerhin in einem Kriegszustand befinden!
Ich denke wir sind aufgefordert eigene Entscheidungen zu treffen und damit unsere Unterstützung, oder auch unseren Widerstand kund zu tun.
Nun, ich kam also schließlich nach fast 30 stündiger Reise an meinem Ziel (Australien) an und schob mich nach verlängerter Gepäckannahme durch die Kontrollen der Zollbehörden.
Alles sehr legitim. Man achtet darauf keine weiteren Organismen, die den lokalen Verhältnissen nicht bekommen, ins Land zu schleppen.
Endlich draußen erlebte ich das liebevolle Wiedersehen mit Lyra – meiner Nichte – und deren Partner Sam. Beide vor Leben strotzende Charaktere, erfuhr ich gleich von Sam’s anstehendemTour-Guiding den Franklin River in Tasmanien (einer südlichen Insel Australiens) per Floss runter.
Damit verdient er seinen Lebensunterhalt und kam auch gerade von einer ähnlichen Tour im Norden des Landes zurück. Die Beiden, Lyra und Sam, kauften sich kürzlich ein Haus in der von alternativen Lebensweisen dominierten Gegend von Dorrigo. Ich freue mich so, dass es den Beiden gut geht.
Und auf geht die Reise ins Landesinnere. Außen wie Innen heißt es ja. Und das, kann ich nur bestätigen. Sowohl das Eine beeinflusst das Andere wie auch umgekehrt.
Wir können also erfahrungsgemäß unser äußeres Umfeld aufräumen und dadurch eine unmittelbar folgende innerer Ruhe erfahren.
Lassen wir es also erst gar nicht zum Chaos kommen!
In der Zukunft will ich bemüht sein, diese Berichte mit Photos zu bereichern. Auch Video-Mitteilungen werden dazu gehören.
Dazu hoffe ich aufrecht, dass ich Euch über die Dauer einen Beitrag leisten kann, der etwas “Echtes” hat und dieses “Echte”, uns hoffentlich alle Betreffende mit Euch teilt!