
Der Baustein bewussten Lebens……….
Wie wir in der Beschreibung über den Grundzustand des Lebens, dem, mit welchem wir zur Welt kommen, gesehen haben, reagieren wir als Baby auf Wahrnehmungen, die uns veranlassen auszudrücken, ob wir glücklich und zufrieden sind, oder ob die Wahrnehmung von Leid uns zu einer Lösung drängt, z.B. durch Nahrungsaufnahme.
Grundsätzlich jedoch bedürfen wir keiner weiteren Aufmerksamkeit, solange wir glücklich sind. Nur wenn Hunger, Kälte, mangelnde Zuneigung oder sonst ein Einfluss unsere Existenz in Frage stellt reagieren wir intuitiv und rufen nach Hilfe.
Ganz ähnlich ist es in der Zeit unseres Heranwachsens.
Später, wenn die Konditionierung unserer Wahrnehmung abgeschlossen erscheint, betrachten wir die Welt durch unsere einzigartige Brille und passen uns dem System des Zusammenlebens weitestgehend an.
Unser eigentliches Streben, der eigentliche Grund unserer Bemühung ist es das Glück, welches wir in unserer Einfachheit als Baby schon kannten, wieder zu erlangen.
Tatsächlich ist der Mehrzahl von uns dieser einfache Umstand nicht bewusst. So streben wir nach Gütern, Beziehungen und Macht, und wiederholen die Erfahrung, dass das einmal Erlangte schon bald seine Attraktivität verliert und wir erneut unser Streben auf neue Ziele richten müssen um Befriedigung und Glück zu erfahren.
Die meisten von uns kennen das, wenn sie an die Erfüllung denken, die wir erfahren, wenn wir endlich den Partner gefunden haben, den wir uns schon immer wünschten, oder der Wunsch nach einem bestimmten Auto in Erfüllung geht. Wir fassen es an, bestaunen es mit leuchtenden Augen und fahren es voller Stolz mit der Behutsamkeit ihm auch nicht das Geringste zustoßen zu lassen, auf das es möglichst lange so schön und neu bleibe.
Nach zwei oder drei Monaten jedoch, trägt es, wie alles andere einst Neue auch, die Spuren der Zeit. Wir gewöhnen uns daran es zu besitzen und in dieser Gewöhnung zeigt das Gesicht der Unzufriedenheit sich aufs Neue.
Dann werden wir unterschwellig unruhig und suchen bereits nach dem nächsten Ziel, welches uns in letzter Konsequenz die Erfüllung bringen soll.
Schon bei Kindern kann man sehr schön beobachten wie jedes kleine Geschenk, alles Neue was in ihr Leben kommt für einen Augenblick mit dem Strahlen des ursprünglichen Glücks begrüßt wird. Sehr bald jedoch zeigt sich, wie flüchtig diese Erfahrung ist. Die meisten Spielsachen werden keinen Tag alt, bevor sie in dieselbe Kiste mit allen anderen geworfen werden.
Das ursprüngliche Glück
Worin liegt also das Glück eines Babys? Von welcher Art ist sein Glück in Augenblicken, in denen seine Grundbedürfnisse erfüllt sind?
Noch ist dieses Glück eine Erfüllung in sich selbst. Es ist frei vom denkenden Geist und sogar fast ganz frei von der unmittelbaren Umgebung, in der sich das Kind befindet.
Man könnte es Zufriedenheit nennen. Wenn Glück etwas Ganzheitliches hat, in sich Ruhendes, aus sich selbst heraus Erneuerndes, ist das Baby, seiner Natur entsprechend erfüllt. Es handelt sich um einen Zustand, welcher in seinem gesamten Umfang den Augenblick der Existenz als kontinuierlich erlebt!
Das Neue, welches später durch Dinge, Beziehungen und Orte ersetzt wird, kann hier, noch unmittelbar seiner Seins-Quelle entsprungen, als frisch und einmalig erlebt werden.
Und nicht etwa, dass uns diese Fähigkeit der ursprünglichen Wahrnehmung aufgrund von Verlust abhandenkäme. Keineswegs!
Sie wird allein durch das wachsende Interesse an den Dingen der Welt verdeckt und später sogar bewusst ausgeblendet.
Sodann verlieren wir uns in den Blendungen der Welt und ihren Details so sehr, dass eine dauerhafte Ablenkung von der Sehnsucht einer Umkehr, uns attraktiver erscheint, als der tatsächliche Blick nach Innen.
Mit dem Wort „Innen“, sprechen wir den Ort an von welchem wir ursprünglich kamen. Dasselbe lässt sich nicht nur auf unsere körperliche Geburt beziehen, durch die wir aus unserer Mutter in die Außenwelt kamen, sondern auch auf den Zustand unserer Wahrnehmung.
Jede Form der Wahrnehmung, ganz gleich, ob sie akustischer, taktiler oder visueller Natur ist, wird ursprünglich als Ganzes erfahren. Sie besteht aus dem gleichen Bewusstsein, welches auch alle anderen Erscheinungen der Welt von Innen nach Außen, aus sich selbst heraus entstehen lässt.
Es ist die bewusste Verbindung zu diesem Urquell, welche das, in sich selbst zufriedene Glück ausmacht!
So beruht das Leiden im Wesentlichen auf unserer scheinbaren Entfremdung von diesem „Zuhause“.
Aber bleiben wir zunächst bei diesem Urquell, bei dieser Energie, bei diesem Bewusstsein, welches auf unfassbar intelligente Weise alles aus sich selbst hervorbringt.
Wir brauchen und können diese Energie mit dem Organ des Verstandes nicht umfassen. Allerdings dürfen wir uns der unbegrenzten Wahrnehmung des menschlichen Wesens erfreuen, welches intuitiv in der Lage ist seine Sinne zu öffnen, um in dieser Wahrnehmung heimisch zu sein.
Aufgabe/Übung
Fragen Sie sich: „Bin ich jetzt bewusst?“, und machen Sie sich den darauffolgenden Prozess zu eigen, der Sie veranlasst, von Selbstsicherheit getragen sich selbst zu antworten: „Ja, ich bin jetzt bewusst!“
Für die meisten von uns folgt auf die Frage ein Augenblick der Stille, in der eine mentale, gedankenfreie Öffnung uns das reine Bewusstsein erleben lässt, welches wir sodann von Gewissheit unterstützt bestätigen.
Ausgeführt über einen gewissen Zeitraum wird uns die Erfahrung des reinen Bewusstseins selbst vertraut und wir lernen, dass unsere Identität, unsere Individualität, keineswegs an den Fluss der Gedanken gebunden ist.
Der Prozess erneuert die Verbindung zu unserem Sein, welche uns als Baby in die Wiege gelegt wurde.
Wiederholen Sie diese Übung unabhängig von Ort oder Zeit. Sie trägt dazu bei, diese wichtige Beziehung zu uns selbst aufleben zu lassen.
Zudem lehrt uns diese Übung, den Unterschied zwischen dem zu erkennen, was den “Inhalt” unseres Lebens ausmacht, und dem, was uns in die Lage versetzt, diesen Inhalt, Lebensgeschichte, Persönlichkeit usw., bewusst wahrzunehmen.
Bewusstsein bringt Frieden und Erfüllung!