Glauben heißt „nicht wissen“, so klingt die allgemein bekannte Volksweisheit.
Und doch behaupten Gläubige ihren Glauben auf Wissen zu basieren.

Versuchen wir einmal das zu erklären.
Ausgehend von der materialistischen Weltanschauung, welche besagt: Am Anfang war die Materie, die sich aus ihren kleinsten Bestandteilen immer wieder neu entwickelte und dabei zufälliger Weise das Leben hervorbrachte.
Somit basiert das Bewusstsein auf den Funktionen des Gehirns und ist ein Resultat dieser Funktionen.

Nun, es ist zwar offensichtlich, dass das noch soeben aktive Bewusstsein nach der Zerstörung des Gehirns nicht mehr greifbar ist, aber was wenn das Gehirn eine Art Umsetzungscomputer für den menschlichen Körper ist, und dazu als Filter-Einheit dient, um die empfangenen Informationen an die persönliche Konditionierung des Individuums anzupassen!?
Das wäre, in Bezug auf die vielfach auftretenden geistigen Fähigkeiten – welche in keinerlei Zusammenhang mit der materiellen Erscheinung des Menschen zu stehen scheinen – eine wohl sehr plausible Erklärung der Welt.
Sie existiert aufgrund eines ihr zugrundeliegenden All-Bewusstseins, eines Geistes aus dem alle materielle Erscheinung hervorgeht.

Was hat das mit Glauben und Wissen zu tun?
Der Glaube scheint mir, vor der Behauptung des „Nicht-Wissens“, eher eine geistige, oder nicht-materielle Form der Wahrnehmung zu sein.
Schon Einstein machte uns mit dem Gedanken vertraut, dass Raum und Zeit untrennbare Größen sind. Das heißt soviel wie, dass alle Zeit und der gesamte Raum im einen, ewigen Augenblick vereint sind.
Auf der menschlichen Ebene lässt sich das sehr gut reflektieren, wenn wir uns darüber klar werden, dass wir das Leben immer nur in der Gegenwart erleben, in dem einen ewigen Augenblick. Die Vergangenheit kam damals als das Jetzt, und ist gegenwärtig nur eine Erinnerung. Genauso ist es mit der Zukunft. Sie wird als die Gegenwart auftreten und entspringt gegenwärtig unserer Vorstellungskraft.

So wird zwar das, was wir wissen leichter zu glauben, und zwar weil wir die Kette von Aktion und Reaktion nachvollzogen und erkannt haben, trotzdem bleibt der Glaube, welcher den „nicht-greifbaren“ Bereich der menschlichen Wahrnehmung betrifft, Grundlage für die ethisch-moralischen und fühlbaren Zusammenhänge des Selbstverständnisses des Menschen.

Es scheint mir natürlich (der Natur entspringend), anhand auch nur einer oberflächlichen Erkenntnis der Komplexität des Lebens, vor der Quelle dessen eine Art Ehrfurcht zu empfinden.

Das Wissen über die Welt ergänzt und untermauert diese Wahrnehmung, und mir scheint es dauerhaft unausweichlich, dass moderne Wissenschaft sich mit den spirituellen Wurzeln des Lebens vereinen wird.

Zum verstärkten Wissen über gegenwärtige Zusammenhänge und der überaus gigantischen Perspektive in die Zukunft hänge ich hier die URL einer Arte Doku an, in welcher der materielle Platz des Menschen ins Verhältnis zur Entwicklung des Lebens gesetzt wird.
Fügt man diesem Platz des Menschen die Fähigkeiten des Geistes hinzu, sieht die Erkenntnis der Wirklichkeit gleich über den Tellerrand menschlicher Bedürfnisse hinaus.