Im Blick auf diesen Adler, geht es nicht um die Bezeichung seiner Art, oder die damit assoziierten Fähigkeiten, sondern allein um das eigene Fühlen dessen, was wir fühlen wenn wir ihn sehen. 

Energie

 

… der Blick auf eine, sich steil in die Höhe erhebende Felswand, hatte sich fest in meinen Erinnerungen verankert. So machte ich mich eines Tages auf, um das Gesehene näher unter die Lupe zu nehmen.

So beeindruckend riesig, wie sie sich mir präsentiert hatte, egal wie weit ich den Waldweg hinunterlief, ich konnte sie nicht wiederfinden. Schließlich erreichte ich die Grenzen der Farm, welche sich der Länge nach über acht Kilometer ins Land erstreckt. Ein flaches, wild bewachsenes Tal öffnete sich vor mir und so macht ich mich daran es, an Stelle der Felsen zu erkunden.

Tiefer und tiefer führte mein Weg mich in die australische Vegetation. Spuren von Kangaroos und „Droppings“ von Emus und Wombats zogen mich tiefer und tiefer in unberührte Landschaft.
Wenn ich von unberührt spreche, so sollte ich vielleicht erwähnen, dass ein Großteil der Farm nur zu Fuß begehbar ist und selbst heute, nach über vierzig Jahren des Besitzes, noch immer mit vielfältigen Überraschungen aufwarten kann. Da steht man dann unerwartet plötzlich vor einer Höhle, deren Existenz bisher unbemerkt blieb, oder läuft einem Ziegenpfad nach und erklimmt unbemerkt eine Höhe, die den Blick frei übers ganze Land schweifen lässt.

All diese Sonderheiten, die meinem Leben verstehen eine tiefe Verbundenheit mit dem Innersten des Lebens selbst zu vermitteln, kommen immer wieder, egal wie oft, als eine Überraschung, und bekräftigen damit den Ruf der Natur, dem zu folgen, ich leider nicht immer ausreichend Gehör schenke.

Tatsächlich wird mir, obgleich ich mich leichfertig des „Wissens“ rühme, oft erst nach einem solchen Gang durch die Natur bewusst, wie reich sie mich beschenkte.

Der Ziegenpfad führte mich durch ein wildes Gestrüpp auf der Höhe einer Felsenkette, die, aus Sandstein bestehend seit Urzeiten der Witterung ausgesetzt, hier wie ein zähflüssiger Brei sich über die Erdoberfläche ergießt. Tatsächlich befindet sie sich in stetiger Bewegung, nur das uns Menschen diese allein durch ihre erkennbare Form zu Teil wird, während das Vorwärzschieben der Felsbrocken für unsere Kurzlebigkeit ungesehen stattfindet.

Da gibt es Felsen, die im Fallen aus der Wand, von anderen ihrer Art…

Diese Aufnahme machte ich aus beträchtlicher Höhe. Sie offenbart eine im Osten liegende Wand deren Bruch fast künstlich wirkt. Welche sogennanten “Zufälle” hier wohl die Hand im Spiel hatten!?