Der Künstler “William Rickett” hinterließ uns in Melbourn eine Naturausstellung. Dieses ist eine seiner Arbeiten. 
Er zog, als weißer Europäer, mit einem Aborigine Tribe durch Australien und modellierte die Menschen so wie er sie wahrnahm. 
Auf meinen Reisen durch die Australische Wildnis, empfinde ich die unsichtbaren Gestalten der Ureinwohner ganz ähnlich. 

In die Tiefe des Lebens…

Vom natürlichen Rauschen eines Gebirgsflusses, führte mein Weg in den landwirtschaftlich geprägten Ort Yass.
Es sind die sogenannten Showgrounds, auf denen man mit relativ geringem Kostenaufwand stehen kann, um die Gegend zu erkunden.
Meine erste Tour führte mich in die politische Hauptstadt Australiens, Canberra.
Allein der stattlichen Anlage der Stadt wegen ist sie eine Reise wert.
Es fällt mir, nach wie vor, eher schwer Bilder einer Stadt zu machen, sind sie doch immer an die ausschließliche Prägung des Menschen gebunden.

Nun, was macht mir diese Bilder weniger zeigenswert? Ich weiß es nicht, und werde es in kommenden Berichten näher unter die Lupe nehmen.
Ich besuchte ich die National Art Gallery mit einer Ausstellung von Aborigine Art und machte darüber ein Video.

Mit eine wenig Vorbehalt betrat ich die Ausstellungsräume, hatte ich doch schon wiederholt Punktmalerei der Ureinwohner gesehen.
Diesmal aber wurde mir sprichwörtlich: Der Teppich unter den Füßen weggezogen.

Da stand ich vor einem horizontal präsentierten Bild einer Landschaft, wie sie den Frauen der Tribes aus Arnhemland als spirituelles Zentrum diente. Irgendwie traute ich meinen Augen kaum. Das ganze Bild schien sich zu bewegen. Es bestand eigentlich nur aus Linien, die, schräg gesetzt, zu Gipfeln von Gebirgsketten zusammenliefen.
Ich wusste tatsächlich nicht wie mir geschah. Eine flimmernde Landschaft tat sich vor mir auf, die es nicht schwer machte, den Eindruck einer Traumlandschaft wach zu rufen. Ich war fasziniert, betört und zutiefst bewegt. Mir tat sich der Eindruck auf, ich habe Teil an einer zeitlosen Begebenheit, die aufgrund dieses Bildes, in meinem eigenen Leben stattfand.

Die Bereicherung der eigenen Wahrnehmung durch Kunst, war offensichtlich?

Mein Gang führte mich durch moderne, gegenwärtig gefasste Eindrücke, die aus den Augen der Natureinwohner ein schrilles und betörend städtliches Leben demonstrierten.

Dann kam die Wende!

Ein großer Raum tat sich vor mir auf, mit dem, und dessen Ausstellung ich zunächst nichts anzufangen wusste. Ich lief in Schlangenlinien zwischen den Exponaten, die sich mir in erster Linie wie bemalte, hohle Holzstämme präsentierten, um dann vor einer erklärenden Tafel stehenzubleiben. Diese gab bekannt, was die Inspiration für dieses Werk war.
Es repräsentierte zweihundert hohle Stämme als Sarkophage unterschiedlicher Stämme, platziert an beiden Ufern des Glyde River im nördlichen Arnhemland (welches im hohen Norden von Australien als abgesperrtes Gebiet nur den Aborigines vorbehalten ist). Die zweihundert Sarkophage standen den zweihundert Jahren Europäischer Okkupation und deren maßlosen, immer wieder begangenen Vernichtungsaktionen der Ureinwohner gegenüber.

Dann lief ich zurück zum Werk eines Künstlers, der anhand von Gesängen in der Sprache seiner Vorfahren, und der Darstellung seines eigenen Gesichts, die Ausmerzung dieser Sprache beklagte. Im schon veröffentlichten Video könnt Ihr die ganze Erfahrung nachvollziehen.

Nachdem ich die Ausstellung verlassen hatte, fuhr ich…

Die Landschaft wirkt frisch und gegenwärtig. Ist sie auch! Und trotzdem summt aus ihr der tiefe Klang unendlicher Zeiträume.