Die wilden Wälder der Snowy Mountains
Gut vorbereitet, den Kühlschrank und die Wassertanks gefüllt, verließ ich Tumbarumba, ein kleiner Ort an den Foot-Hills der Snowy Mountains.
Die nette Bedienung im Supermarkt schenkte mir eine Schokolade und freute sich über unseren Kontakt. Die Vorzeichen waren gut. Los gings!
Die zwar einspurige, aber immerhin asphaltierte Straße täuschte geradezu professionell über das Kommende hinweg.
Bei allen vorher gemachten Studien der Gegend, war mir keinesfalls bewusst was da auf mich zukam.
Mit dem Ende der Asphaltstraße fand ich ein offenes Tor und einen Schilderwald, der alles dransetzte, den potentiellen Eindringling“ auf das Kommende vorzubereiten.
„Be ready to stop at any time”
Seien Sie auf unerwartete Gründe anzuhalten vorbereitet
“No warnings displayed to indicate road-blockage!”
Keine Warnschilder die Straßen-Blockaden ankündigen usw. Usw. Usw.
Dann gings einspurig über einen Waldweg bergauf.
Umdrehen unmöglich, und schon bald musste ich den kleinsten Gang
(Allrad-Antrieb mit hoher Übersetzung) einsetzen, um die steilen Wege hochzukommen.
Wenn es nun glatte Wege gewesen wären, hätte mich nicht mal ein Gedanke ans Umdrehen erreicht. Der Weg jedoch war, dem steilen Gefälle entsprechend, ausgewaschen bis zur Unkenntlichkeit, überhaupt eine Straße darstellen zu wollen.
Mein Ziel: Paddy’s Campsite and Lake!
Es lagen nun zwanzig Kilometer dieses Waldweges vor mir und in meiner, nicht versiegenden Hoffnung, malte ich mir eine halbwegs befestigte Zukunft aus.
Dieser wurde schon bald ein Ende gesetzt!
Ein gebrochener Baum blockierte den Weg und so war ich angehalten mein Gespann so zu parken, dass ein Rückwärtsrollen nicht allein von der Handbremse verhindert werden durfte.
Die nur halb geladene, elektrische Kettensäge war schnell in Aktionsbereitschaft und schon nach einer halben Stunde Arbeit, konnte es weitergehen.
Bergauf, bergauf, bergauf!
Wo fahre ich hin?, dachte ich immer wieder.
Dann ein weiterer Baum auf der Straße. Die Batterie der Kettensäge hatte ihre letzte Kraft gegeben. Was sollte ich tun?
Das Schicksal war mir hold!
Einem entgegenkommenden Fahrzeug (kaum zu erwarten auf diesen Wegen), entstieg ein lachender Mann. Etwas jünger als ich, kam er mir gleich mit erfahrenem Rat zur Hilfe.
Er erkannte mein Dilemma sofort und empfahl ein Rückwärtzsetzen und einen neuen Umgehungsansatz im größeren Bogen. Da war nur wenig Platz, aber Zentimeter konnten den Unterschied machen.
Den Hang hinaufschauend fügte er hinzu: „Du wirst wohl kaum nochmal anhalten wollen, bevor Du die Anhöhe erreicht hast. Gib Gas wenn Du vorbei bist!“
Und ich kam vorbei, senkte mein Fenster und rief ihm meinen Dank zu, während ich die ausgelutschte Piste steil in die Höhe kroch.
Ja, es war ein Kriechen mehr als ein Fahren. Mit dem, nicht zu unterschätzendem Gewicht des Wohnwagens, hatte das Zugfahrzeug alle Kolben voll zu tun, während ich, innerlich bibbernd, das Steuerrad umklammerte.
Dann die Hochebene. Nein, der Weg wurde nicht besser oder breiter, aber immerhin fand ich das ein oder andere Schild mit dem Hinweis, mich in einem Forstwald zu bewegen.
Dann eine Wegkreuzung mit einem mächtigen Stamm darüber. Jemand hatte ihn bereits gekürzt, jedoch so, dass ein Vorbeikommen…

Hochmoor-Atmosphäre, Bäume, Granitfelsen und wilde Pferde die Ihr in meinem Video zu sehen bekommt.