Ein Jetski raste mit ohrenbetäubendem Lärm, das Wasser teilend an mir vorbei. Auch im weiteren Beobachten der vielen Nutzer dieser „sportlichen Abwechslung“ fiel mir auf, dass die Wenigsten den Blick ans Ufer schweifen ließen. So konzentriert mussten sie wohl auf den positiven Ausgang ihrer wahnwitzigen Geschwindigkeit sein, dass die geringste Abschweifung von ihrem Geschwindigkeitsrausch eine Gefahr unvermeidbarer Verletzungen mit sich brachte.

Mit blieb nichts anderes, als mich mit den Gegebenheiten abzufinden. Erst auf meinen Erkundungen der Gegend stellte ich weitere Qualitäten fest, die auf ungeregelten Missbrauch deuteten.

Der Murray River selbst ist hier gestaut, sodass sein Wasser durch eine Turbine laufend Strom erzeugen kann. Das Fließen des Wassers ist damit zeitweilig unterbunden, bewirkt aber, solange der Himmel keinen Nachschub in Form von Regen bringt, zunächst einmal keinen sichtbaren Nachteil.
Erst wenn es schüttet, geht das gesamte umliegende Ufer für Kilometer unter Wasser. Darum der unbedeckte Boden, wie mir später der Zusammenhang klar wurde.
Zuflußkanäle der umliegenden Landschaft, die sich natürlicherweise im Laufe der Jahrtausende gebildet hatten, fand ich als Rückstau-Kanäle ausgebaggert an deren Ränder große Bäume wie Skelette das Ufer säumten.
Im Video seht Ihr mehr über diese Wirklichkeiten.
Und im „Inneren Weg“ gibt es ein paar Gedankenschlüsse, die vielleicht für uns alle zu einer größeren Toleranz führen könnten.

Beeindruckt vom Grad der Zerstörung setzte ich meinen Weg fort und hatte schon bald das Glück zwei junge Verwaltungsangestellte der Forstbehörde zu treffen. Sie kamen in einem gut gepflegten Fahrzeug daher und versicherten mir, dass die Fehler der Vergangenheit heute sicher vermieden würden.

Auch dieser Tag war heiß, heiß, heiß, und so schwitzte ich unter meiner schützenden Mütze, damit mir die Sonne kein Loch in den Kopf brennen würde.

Aus dem Wald, in welchem ich mich befand, hatten frühe Besiedler des Landes große Flächen Weideland gerodet. Ich machte ein paar Aufnahmen davon und stellte dann fest, wie jung doch die meisten Bäume des Waldes hier waren. Dasselbe fand ich dann auch nach Rückkehr zu meinem Stellplatz bestätigt. Es handelte sich rundum um jungen Nachwuchswald.

Der Rückstau-Kanal an dem ich, weil er Wasser führte vormals entlang lief, zeigte sich weiter oberhalb als trocken.
Ich betrat ihn und nahm eine Aufnahme seines, von der Hitze der Sonne  gebrochenen Grundes auf. Selbiger Kanal führte mich zu guter Letzt auch zu meinem Heim zurück, welches ich unbescholten an verlassenem Ort wiederfand.

Der Rest des Tages – während ich mich um meine Videoaufnahmen kümmerte – sauste und brauste es mit Affentempo den Fluss rauf und runter. Ich entspannte mich in meine Erkenntnis (über die Ihr mehr im „Inneren Weg“ findet), und nahm erst am nächsten Tag ein Wanderung durch die unmittelbare Umgebung vor.

Was sich mir dort jedoch präsentierte schlug sprichwörtlich „jedem Fass den Boden aus“.
Ich war bisher der Annahme in aller Konsequenz erkannt zu haben was hier passiert war. Jedoch hob das nun sichtbar Werdende alles nochmal in ein fatal anderes Licht.

In Anbetracht der sich nun zeigenden Zerstörung einer Landschaft, fielen mir die Murray Auen ein, auf denen mächtige River Red Gum seit Jahrhunderten natives Gras wachsen ließen, um damit bis auf den heutigen Tag unsere Rinder zu füttern.
Hier dagegen hatte man dieselben nicht nur gefällt, sondern mit der Kettensäge durchgeschnitten stehen lassen. Der durch die Aufstauung regelmäßig über die Ufer tretende Fluss, hatte nun den Waldboden in eine Schlammwüste verwandelt und damit jeglicher lieblicher Schönheit ein Ende gesetzt.

Bitte lest meine Zusammenhang herstellende Worte im „Inneren Weg“. Immerhin geht es um unsere ureigene Entwicklung als bewusste Menschen, die in absehbarer Zeit ihrem schöpfenden Geist zu begegnen haben.
Ja, ich zweifle nicht daran, dass jeder Einzelne von uns zu dieser Erkenntnis zu kommen hat. Auch der „Ungläubige“ wird sich seiner körperlichen Wirklichkeit des Sterbens stellen müssen und damit den ewigen Kreislauf schließen.

Hier ein River Red Gum, der einmal diese Uferauen-Landschaft des Murray River prägte. Nachdem man ihn sogar nur durchgesägt und nicht einmal gefällt hat, ist die ganze Landschaft gestorben. 

Ein River Red Gum in voller Länge mit oben noch treibenden Ästen. wurde durchgesägt und stehengelassen. Warum? Ein Bild der sinnlosen Zerstörung!

Hier kann man sehen, dass manche von den Riesen wohl schon hohl sind. In diesem sah ich eine wilde Katze verschwinden. Auch sie, mit Schiffen aus Europa eingetroffen, sorgen für die Vernichtung der hier viel vorkommenden Bodenbrütern unter den Vögeln.