Achtlosigkeit und ihre Folgen….
Nach meinem letzten Brief an Euch, in dem ich über die Eindrücke der spirituellen Gegenwart der Ureinwohner Australiens berichtete, fand ich meinen Weg zurück an den Murray.
In einem der vorangegangenen Briefe hatte ich bereits von meinem Eindruck eines Reservats am Murray berichtet, auf welchem heute noch immer Rinder weiden ohne das sich das Gebiet seit Besiedlung von Europäern überhaupt geändert hätte.
In der Erwartung Ähnliches auch hier im Bereich von Echuca anzutreffen, wählte ich einen Stellplatz am Murray River, der vermuten ließ, dass ich weitestgehend ungestört so stehen könnte, wie das ein Platz mit der Bezeichnung „Diverse Camping“ (verbreitetes Camping) erwarten lässt.
Etwa 20 km unbefestigte Straße führten mich in ein Waldgebiet mit unbedecktem Boden, über welches die Forstbehörde bestimmt.
Diese rühmt sich in Australien gern mit nachhaltiger Forstwirtschaft und geht oft so weit, Werbeschilder im Wald aufzustellen, anhand derer der Besucher den Eindruck bekommen soll „alles ist in guten Händen“!
Es war ein überaus heißer Tag. Ich ließ mein Gespann mit laufendem Motor (um den Kühlschrank kalt zu halten) stehen und machte mich zu Fuß auf den Weg einen geeigneten Stellplatz zu finden.
Der bald entdeckte Murray überraschte mich mit einem malerischen Ufer, ein wenig vermüllt, aber nichts, was ich nicht hätte reinigen können.
So fuhr ich mein Fahrzeug vor Ort und bereitete mich auf eine ruhige Woche vor.
Es war schon gegen Abend, sodass die „Realitäten“ des Tages vorüber und allein das Krächzen der Kakadus die abendliche Luft durchkreuzte.
Natürliche Geräusche wie diese, kann man, obwohl sie wohl kaum zum Ohrenschmaus des Lebens zählen, leicht akzeptieren. Leben, und leben lassen!
Die Nacht verlief ruhig und der Morgen kündigte sich vielversprechend an.
Dann gab es den ersten „Verkehr“ auf der still daliegenden Oberfläche des Murray.
