
rührt aus den direkten Anweisungen des Gotama Buddha von vor 2500 Jahren, und wird als universal einsetzbare Technik der meditativen Einkehr ins menschliche Leben, religionsübergreifend eingesetzt.
Einschränkend dazu muss ich jedoch beifügen, dass die Vermittlung dieser sehr überzeugenden Technik der Meditation, ausnahmslos jede Qualität einer organisierten Religion spiegelte. Von der initialen „Zuflucht“ zum Buddha, bis zu den Gesängen in einer fremden Sprache (Pali 2500 Jahre alt) war unter vielen anderen Merkmalen alles vorhanden, was einer organisierten Religion entspricht.
Das jedoch, sollten einen Meditationserfahrenen wie mich nicht davon abhalten, meiner Zusage für diese intensive Zeit treu zu bleiben.
Der Tagesablauf begann, ganz wie in einem Kloster um vier Uhr in der Frühe mit kurzen Vorbereitungen und einer dem folgenden Meditation von zwei Stunden. Danach Frühstück für eineinhalb Stunden gefolgt von einer Stunde Gruppenmeditation und eineinhalb Stunden Meditation nach Anweisung des Lehrers.
Natürlich wies der gegenwärtige Lehrer alle Anzeichen eines gepflegten Buddhisten auf. Mit kahlgeschorenem Kopf – was heute ja durchaus nichts Besonderes ist – schwebte er in fließenden Bewegungen durch den Raum, nahm gut sichtbar auf einem Podium im Schneidersitz platz und gab seine belehrenden Hinweise mit sanfter Stimme.
Die entscheidenden, und oftmals inspirierenden Worte jedoch kamen über eine vor etwa zwanzig Jahren aufgenommene Videobotschaft vom Gründer dieser Bewegung selbst; Satya Narayana Goenka.
Dieser Gründer der Vipassana Bewegung ist vor mehr als elf Jahren verstorben. Seine kraftvolle Botschaft und das Versprechen der zunehmenden Befreiung von aller Form des Leids jedoch, machte es bisher keinem seiner Schüler möglich die Lehre in die Gegenwart zu bringen. Sie wird also weiterhin über konservierte Medien angeboten.
Meiner durchaus harmlosen Einordnung zur Folge, ist das Erwähnte ein akuter Mangel, tut der Meditations-Technik und der damit verbundenen Einführung jedoch (zehn Tage Schweigen und Meditieren) absolut keinen Abklang.
Die persönlichen Eindrücke während der zehn Tage „Noblen Schweigens“, lassen sich auf einige wenige reduzieren:
Ich, der ich seit Jahren ein eher stilles Leben mit mir selbst und der Natur verbringe, begann schon nach wenigen Tagen die sehr einfachen und eindeutigen Floskeln des menschlichen Miteinanders zu vermissen. Worte wie: Guten Morgen. Wie geht es Dir? Und. Ich wünsche Dir einen guten Tag, zeigten sich wie ein ausgetrockneter Brunnen. Gewissermaßen waren also Menschlichkeiten untersagt. Trotzdem aber wuchsen die Kontakte zu anderen Teilnehmern, auch ohne diese Formen des Miteinanders merklich. Insbesondere fiel mir auch, wie sehr mich ein durch Abreise leer gewordenes Bett wie ein echter Verlust anstarrte.
Insgesamt also darf ich sagen, dass die Zeit des „Noblen Schweigens“ eine durchaus zu wiederholenswerte Erfahrung war. Die Konzentration auf das, was in mir selbst, und damit in wohl in jedem Teilnehmer, vor sich ging, war als Augenöffner zu bewerten und wohl kaum durch eine Alternative zu ersetzten.
Das Ende des Schweigens mündete dann auch in ein „Nobles Quatschen“. Alle Teilnehmer, ausnahmslos, strahlten aus allen Poren ihrer Gegenwart, waren sich ein Stückweit selbst nähergekommen und suchten nun nach der Reflektion im Gegenüber.
Um dem Prozess des „Vipassana“, der sich zunehmend vertiefenden Befreiung von der Ignoranz eines durchschnittlichen Lebens gerecht zu werden, ist man aufgerufen, zwei Stunden täglich (1 Std. morgens und 1 Std. abends) der Ausführung der Technik zu widmen, und einmal im Jahr an einem zehntägigen Kurs teilzunehmen.
Ob dieser Anspruch in den Verlauf eines „normalen“ Lebens passt, bezweifle ich sehr. Ebenso ist wohl die Präsentation dieser Technik kaum an jeden Menschen gerichtet, sondern setzt eine gewisse Toleranz alter indischer Traditionen voraus.
Mir persönlich war das Alles, bis natürlich auf die Technik des Vipassana selbst, nichts Neues und somit durchaus eine Bereicherung auf meinem Weg.

Selfi am Cockburn River, in den Bergen von Tamworth, eine Stadt die am Fuße der Great Dividing Range liegt.
Die Gebirgskette zieht sich an der gesamten Ostküste Australiens vom Süden bis in den höchsten Norden.

Hier die Wurzeln eines gigantischen, alten Fig-Trees.
Welch eine Aussage sie übers Leben machen!
“Wir sind mächtig, und halten die Grundlage aller Existenz auf Erden!”

Und hier, der sich darüber erstreckende Stamm des alten Baumes.
Ja, die Bedeutung des Alters spielt auch in der Natur eine wichtige Rolle.
So dauert es viele Jahrzehnte ehe ein neu gepflanzter Sprößling den Sauerstoff seiner altgewachsenen Vorfahren ersetzt.
Lieber Richard, danke für das Teilen deiner Erfahrungen mit dem Retreat und der schönen Fotos, die natürlich nur einen Schimmer der tatsächlichen Schönheit widerspiegeln!
Einen Retreat habe ich noch nicht gemacht, meditiere zwar jeden Tag, aberdas ist wohl nicht vergleichbar.
Hier erleben wir immer noch bewegte Zeiten, die uns dazu zwingen, uns auf das Göttliche in uns zu konzentrieren. Das gelingt Schritt für Schritt immer ein bisschen besser.
Ich wünsche dir alles Gute für deinen Weg!
Liebe Grüße
Ilse
Ilse, glaube nur nicht, dass es einen Unterschied gibt wie, wo und wann man sich der Meditation widmet!
Alles…..Alles ist im Fluss. Nicht etwa dass auch nur das Geringste unserer täglichen Handlungen davon ausgenommen wäre. Nun gut,
es mag uns mehr oder weniger bewusst sein, aber das was nach Innen führt spiegelt sich im äußeren Leben, ob wir es nun mitbekommen oder nicht.
Ich freue mich, dass Du bewusst dabei bist. Du bringst Licht in die Welt. Fühl Dich herzlich umarmt. Richard