Eine Woche im Natur-Reservat-1
Soeben macht sich meine Sprachlosigkeit breit.
Warum Sprachlosigkeit?
Mit ein wenig Glück und zielstrebigem Durchsetzungsvermögen, war es mir in meinem Leben beschert einen Großteil meiner Zeit in einer mehr oder weniger natürlichen Atmosphäre zu verbringen. Wenn es dann in Deutschland von Westfalen Richtung Süden oder Osten ging, wuchsen die sichtbaren Eindrücke der geringer werdenden Besiedlungsdichte merklich an mir.
Wisst Ihr, die Münsterländer Parklandschaft, das Land der Burgen und Schlösser, ist so weit durchstrukturiert, dass der Besucher mit geschultem Auge sogar den zirka hundertjährigen Eichenwäldern ansehen kann, wann sie gefällt werden. Dort bin ich groß geworden!
Als ich 2004 nochmal „nach Hause“ kam, fuhr ich mit dem Rad durch eine Bauernschaft namens Barlo. Sie liegt in der Nähe meines Geburtsortes Borken und gehörte zum Praxisbereich meines Vaters, der damals dort als Tierarzt arbeitete. Als wir noch kleine Jungs wahren – es gab fünf von uns und dazu drei Schwestern – begleiteten wir unseren Vater und beobachteten bei der Gelegenheit seine Geburtshilfen bei Kühen und Schweinen und die vielen anderen Operationen die nötig waren, um die Tiere für den Bauer zu erhalten.
Ich fuhr also nun mit dem Rad durch die Bauernschaft Barlo und fand zu meinem Erstaunen dort Eichen am Wegesrand, die schon genauso dick und alt waren, als ich sie als Kind zum ersten Mal sah.
Der Wiedererkennungswert dieser alten Eichen (etwa 300 Jahre alt) beeindruckte mich nun als Erwachsener so sehr, dass ich für eine ganze Weile über die freudige Überraschung und den Effekt puren Erstaunens nicht hinweg kam.
Im Anschluss an diese Tour – es war gerade in der Einfindungszeit meines Deutschland-Aufenthalts – konnte ich mich nicht bremsen allen Freunden und Bekannten von dieser, mich so beeindruckenden Tour durch die Münsterländer Parklandschaft zu berichten.
Zwei Monate später fuhr ich die gleiche Strecke auf dem Wege nach Holland wieder und fand die alten Eichen am Wegesrand in Stücken wieder.
Über meine akute Enttäuschung will ich hier kein Wort verlieren, soll uns diese Geschichte doch allein dazu dienen festzustellen, welche Qualitäten es sind, die wir für menschliches Wachstum brauchen.
Hier sind wir bereits im australischen National Park Peach Trees Campground unterhalb von Gympie. Die Atmosphäre war gerade so, wie die Jehovas Zeugen sich das Paradies vorstellen.

Unmittelbar vor meinem Wohnwagen aufgenommen. Kangaroo Mutter mit Baby.