
Im Fluss des Lebens….
Und hier der praktische Teil für unsere tägliche Besinnung.
Wir leben ja nun einmal in einer Gesellschaftsform, welche mit einer solchen Vehemenz nach Außen, auf die materielle Form der Lebenserscheinung, gerichtet ist, dass die natürlichen Zusammenhänge durchaus verleugnet, bzw. ausgeblendet werden.
Ewige Jugend zählt! Alles andere sollte möglichst unauffällig von der Bildfläche verschwinden und wird oftmals, einmal zum „alten Eisen“ abgeschoben, beflissentlich ausgeblendet und respektlos ins Dunkel der Wahrnehmung gestellt.
In welchem Kontext diese Worte dann für uns als „Altes Eisen“ zu werten sind, bleibt uns ganz allein aufzuarbeiten.
Nun, machen wir also einmal einen Anfang:
Tatsächlich gibt es in diesem Universum nicht eine einzige materielle Form, welche nicht der ständigen und ununterbrochenen Veränderung unterliegt.
In jedem Augenblick, in jeder Sekunde, sterben bis zu 10Millionen unserer körperlichen Zellen, und ebenso viele werden neu geboren.
Unsere Empfindungen, vom Jucken der Haut, bis zum Aufstoßen des Magens, sind Ausdrücke dieser kontinuierlichen Veränderung.
Das Einzige, was wir als Dauerhaft erkennen dürfen, ist das, was wir mit „Ich“ bezeichnen.
Dieses Ich ist und wird als dasselbe empfunden gleich welchen Alters wir sind.
Aber bleiben wir bei der Beschaffenheit unseres Lebens.
Zunächst einmal unterliegen wir der Konditionierung unserer Kindheit in eine Gesellschaftsform, die zur Befriedigung unserer Bedürfnisse die materielle Variante bevorzugt ausgewählt hat. Einmal, weil es an dieser historisch mangelte, und zum Zweiten, weil sie etwas Verkäufliches, bzw. Erwerbliches darstellt.
Der Nutzen der Verkäuflichkeit beruht hier durchaus auf demselben Austausch, welchem die Natur unterliegt.
Der Baum z.B. bedarf der Erde und deren Nährstoffe, um dem Licht entgegenstreben zu können. Das Eine, bedingt also das Andere.
Genauso ist es mit unseren Bedürfnissen. Wir leisten einen Beitrag und bekommen dafür einen Gegenwert.
Das diese natürliche Funktion von einigen Wenigen ausgenutzt, bewertet und zum Nachteil der Meisten klassifiziert wird, ist allein eine Folge der Unwissenheit über die Wirklichkeit des Lebens selbst.
Kommen wir also zur Wirklichkeit des Lebens.
Das, was wir als Wirklichkeit empfinden ist also ganz direkt an die Prägung unserer Wahrnehmung gekoppelt. Was uns jeder Gehirnforscher als Erstes zur Kenntnis macht, ist die Funktion unseres Gehirns den unendlichen Fluss an Daten der Umwelt auf einige wenige zu reduzieren, um in der Welt navigieren zu können. Ohne diese Reduzierung währen wir hoffnungslos verloren, auf die Hilfe anderer angewiesen, und wahrscheinlich ein Fall fürs Irrenhaus.
Letzteres jedoch darf uns nicht davon abhalten die Dinge in die richtige Perspektive zu bringen. Diese ist nämlich, ausgehend von dem, was wir gelernt haben, das, was uns dem Frieden in uns, der liebevollen Anteilnahme und dem Glück der Gegenwart nahebringt.
An dieser Stelle möchte ich den Lernvorgang auf zwei wesentliche Faktoren reduzieren. Diese mache im Nachhinein klar, nämlich dass es auf der materiellen Ebene nichts gibt, was von Dauer ist, oder unserem Verständnis von Realität entspricht.
Wir werden geboren!
Wir sterben!
Beide Ereignisse betreffen unsere körperliche, also materielle, Gegenwart.
Durch die Geburt treten wir in ein materielles Dasein.
Durch den Tod verlassen wir dasselbe.
Wenn also diese beiden grundlegenden Ereignisse zur lebendigen Grundlage unserer Werte werden, setzen wir all unsere Entscheidungen, für oder wider, in einen, dem Leben entsprechenden Zusammenhang.
Alles verändert sich! Alles wird neu und gegenwärtig! Leben wird zu dem, was es ist: Zu einem Geschenk! Und jedes Urteil, jede Entscheidung dient allein dem was dieses Geschenk ist: Leben!