Der innere Weg im äußeren Dschungel ….

Vielen von uns ist es nicht vergönnt auch nur einen Schritt vor die Türe zu setzen. Wir machen die Türe auf und stehen im Gewühl der Stadt. Ein vom Menschen gemachtes Umfeld. Hier sind Ingenieure, die, wie alle anderen auch, von persönlichen Dramen betroffen, dabei eine Welt zu organisieren, der wir, zu guter Letzt, eine Rekreation – also eine Neuverbindung mit unserer innersten Quelle – abgewinnen sollen.
Ein oftmals ergebnisloses Unterfangen. Wir laufen durch den Beton-Dschungel, setzen uns auf eine Bank, um das energische Strömen der nahe stehenden Bäume aufzunehmen, sind aber doch, mit unseren Gedanken identifiziert, hoffnungslos im Alltag verloren.

Dann, und nicht nur dann, brauchen wir die Stille. Das kehren der Sinne nach Innen.
Nein, abreißen tun unsere Gedanken deswegen nicht, aber wir lernen uns mit dem zu identifizieren, was unsere Gedanken wahrnimmt. Das Bewusstsein! Ohne es, kämen und gingen Gedanken unbemerkt.

An dieser Stelle möchte ich Euch bitten, dem Gesagten irgendwie, ich meine „irgendwie“ zusätzliche Aufmerksamkeit zu geben. Denn tatsächlich ist es so, dass gleichgültig ob wir uns gut fühlen, oder einer Depression unterliegen, das „gewisse Etwas“ in uns, das Bewusstsein, nimmt diesen emotionalen Zustand wahr.
Und das genau, ist was wir sind!
Ohne es, wären wir, was durchaus viele von uns sind, völlig unbewusst. Unseren Gedanken verfallen, abwesend, dem Augenblick nicht zugänglich.

Und machen wir uns doch einmal klar: Es gibt nur diesen einen Augenblick, Jetzt! Jede andere Form der Zeit, mag für den Verlauf des Lebens wichtig sein zu erfassen, leben aber können wir nur jetzt, und die Wahrnehmung eines jeden Gedanken, selbst wenn dieser ein Gedanke an die Zukunft ist, liegt in der Vergangenheit!

 

Und nun ein wirklich gewagter Schritt!
Wir müssen in der Betrachtung allen Lebens eingestehen, das, egal welche Sequenz wir unter die Lupe nehmen, es einer Intelligenz entspringen muss, die zu erfassen, weit über unser Vermögen hinaus reicht.
Das wirklich anzunehmen, ist ausreichend, um dem Augenblick des Lebens, dem einzigen Moment, in dem es stattfindet, die Kapazität zuzusprechen uns, uns als Empfänger des Lebens, das zu geben, was wir brauchen um in unserem Verständnis zu wachsen.
Selbstverständlich spielen die erlernten Fähigkeiten eine Rolle, und sie einzusetzen kann maßgeblich sein. Die Intuition jedoch kommt allein wenn wir fähig werden loszulassen und unserem inneren Impuls zu folgen.
Dafür müssen wir unsere Gedanken und ob wir ihnen Glauben schenken, hinterfragen. Ziel jedoch ist es, sie loszulassen, um das wahrzunehmen, was wir im Allgemeinen die „Innere Stimme“ nennen.

Sehr überzeugend zu lernen fand ich, dass im Gospel des Thomas es heißt:
Wenn Du das nach außen bringst, was in dir ist, wird es dich retten (erfüllen)!
Bringst du jedoch was in dir ist nicht nach außen, wird es dich zerstören!

Daraus erwächst geradezu ein Art Verpflichtung zur Stille.
Ich werde dieser in den nächsten Tagen für eine Periode von zehn Tagen Folge leisten. Bis danach werde ich also keine weiteren Berichte senden. Dafür aber dann, um mit Euch zu teilen, was ich daraus gewinnen – oder verlieren – konnte.

Ganz herzlich, Euer
Richard C Rickert