Viele die in ihren Vierzigern und Fünfzigern gestorben waren.

Nun, ich frage mich auch warum wohl? Aber die Antwort bekommt immer und ausschließlich einen „spirituellen Beigeschmack“. Das bleibt ja schließlich auch nicht aus, wenn die gelebte Gegenwart beginnt die lebendige Hauptrolle zu spielen. Dazu später mehr.

Meine Tour führte mich dann den „Snowy Highway“ hinunter Richtung Süden. Nur etwa 20 km weiter wusste ich, würde mich ein von Besuchern freier Stellplatz an der „Blowering Talsperre“ erwarten.
Der wirklich gigantische Wasserkörper dieses gefüllten Tals hinterließ gleich bei der Ankunft einen nicht geringen Eindruck.

In meiner Karriere als Wasserfilter-Produzent hatte ich viel über Wasser gelernt und weiß deswegen, dass ein großer Wasserkörper, wie der eines Sees, das Meer, oder sogar auch schon ein Teich, in direkte Kommunikation mit unserem Körperwasser tritt.

„Was die wohl zu kommunizieren haben?“, könnte man sich fragen. Allerdings ist die beruhigende, rekreative Wirkung einer jeden Wasserfläche weitgehend bekannt. Jeder weiß, wie beruhigend und aufbauend der Sparziergang um einen See ist.

Seit nun fast vier Tagen verweile ich hier in absoluter Stille. Vor mir liegt das Wasser, aufgestaut in einem Tal der „Schneeberge“ Australiens. Eine grünlich-blau schimmernde Wasseroberfläche, die so still daliegt, dass sie sogar die Reflektion ihrer Oberfläche über den Tag hin ändert. Mal ist sie glatt wie ein Spiegel und zeigt sich so in sich verändernden Flächen, und mal geht ein leichter Windzauber darüber, der feine Muster und Farbenspiele hinterlässt.

Mein täglicher Wunsch mit Euch zu teilen, nimmt zwar auch die Zeit meines Tage in Anspruch, aber hin und wider erkunde ich auch mein Umfeld. Niemand und wieder Niemand! Allein und frei stampfe ich zielstrebig durch die Jahrtausende alte Natur. Über mir die Klippen einer Granitwand und neben mir Bäume, deren tatsächliches Alter vielleicht in die Jahrzehnte reicht, die jedoch aussehen, als kämen sie geradewegs aus den Vorzeiten der Dinosaurier.
Manchmal bleibe ich fassungslos stehen, bewundere sie, mache eine Aufnahme und ziehe weiter mit dem Wissen auf der Durchreise zu sein.

Auf der Durchreise sind wir ja tatsächlich nicht nur an den Plätzen der Welt, sondern in der Welt allgemein. Wir kommen und gehen und nehmen mit, was wir an Aufmerksamkeit für sie aufbringen können. Ja, sie, die Welt, die Natur, hält für uns bereit was zu dem Wenigen gehört, was wir auf unsere ewige Reise mitnehmen können.

Also, auch hier, an diesem relativ zivilisierten Ort – immerhin ist eine Talsperre ein von Ingenieuren erschaffenes Projekt – finde ich mich von einer zutiefst überzeugenden Natur umgeben. Egal was wir machen, zumindest die Spuren unbegreiflicher Zeitspannen können wir nicht auslöschen. Sie bleiben bestehen und verknüpfen uns immer wieder mit dem, was wir für immer sein werden.

Im „Innere Weg“ beschäftige ich mich diesmal mit der Fähigkeit bereitwillig zu sterben.
Das ist ja durchaus keine Selbstverständlichkeit, und das, obwohl es seit unserer Geburt, von allen wissend, bekannt ist.
Anfänglich erzähle ich eine Geschichte wie sie mir selbst widerfahren ist und schließe dann entsprechende Reflektionen mit ein.
Ich hoffe Ihr könnt daraus etwas mitnehmen!

Immer für die angebotene Schönheit offen, zeigt sich diese Bild der Nacht mit seinem einmaligen Glanz. Wasser! Das Element, was Leben hervorbringt!

Und der Himmel darüber!? Er lässt in seinem Auftritt nicht den geringsten Zweifel: Dieses Buch ist echt! Selbst seine Mehrfach-Ausführung kommt immer in unvergleichlicher Brillanz.

“Garden of Stone”? Nein, diese Felsen sind aus Granit, nicht aus Sandstein. Sie gehören zu den “Snowys”. Hier fällt Schnee im Winter und die Straßen sind mit Eiswarnschildern versehen. 

Der Wald unterhalb präsentiert sich als zäh den gravierenden Temperaturunterschieden trotzend.  Und wie alt ist er eigentlich? Da stecken Jahrtausende drin. 
Der “Yellow Box” aufgrund seiner gelben Unterfaser so benannt, ist besetzt von  Misseltow. Der Samen erreicht den Baum über den Misseltow Bird, der ihn mitsamt seinen Exkrementen auf die Äste klebt. 

Hier nochmal der Yellow Box in seiner vollen Schönheit. Seine  bizarr wachsenden Äste sind von einer glatten Rinde umgeben, die jährlich abfällt und für den Wanderer ein ideales Material liefert sein Lagerfeuer zu entzünden. 
Überhaupt sollte man feststellen, dass die meisten Blätter der durchaus grünen Büsche mit reichem Öl gefüllt brennen als wenn es kein Morgen geben dürfte.