Wie die Seele selbst den Zeiten trotzend, erhebt sich der Rest eines uralten Meeresbodens über den Formen der ausgewaschenen Schluchten.
Auf und Ab im Karussell….
Nachdem ich mir den letzten „Hammer“-Eindruck im Kanangra-Boyed geholt hatte, fand ich mich also mit meiner Liebe plötzlich auf der Farm meiner Kinder wieder.
Ich spreche von „meiner Liebe“, weil ein überschwängliches Herz, jenseits der persönlichen Macht liegt. Man muss sich schon den spontanen Gegebenheiten verschreiben, um solche Gefühle haben zu können.
Ich selbst, als Person, bin doch nur ein Mitglied unserer Gesellschaft, und dazu noch eines, dessen Beitrag in den Statistiken der Börsen keinen Wert aufweist.
Wer bist Du? Was hast Du? Und wie sehen Deine Leistungen aus?
All das muss ich heute von mir weisen. Sind doch meine Aktivitäten auf solche geschrumpft, wie sie nur noch von Lesern mit Wohlwollen angenommen werden.
Und wie Ihr das sicher aus eurem eigenen Leben kennt, ist nicht jeder Tag mit der Fähigkeit gesegnet, den Zugang zum „Inneren Licht“ zu finden. So mancher von ihnen geht dahin mit dem „Schlechten Gewissen“ des Zeitgenossen, der die Gewohnheit seiner ehemalige „Überaktivität“ zu überwinden hat. Ja, ein „Schlechtes Gewissen“, weil man den Tag mit Lesen verbringt, oder vielleicht sogar mit Schlafen.
„Wo soll die Gesellschaft hinkommen, wenn das alle machen würden?“
Im „Alter“ nehme ich mir das raus. Und wenn Ihr mich fragt, in Betracht der Lebensfülle, welche allein im Augenblick des Geschehens erlebt werden kann, kann man das Leben in Jahren nicht messen.
Meine Siebzig fühlen sich manchmal an wie Hunderte, während mein Körper, den ich liebe und pflege, mit Wahrscheinlichkeit noch vieles zu geben hat.
Der immer wieder neue Zustand, in dem ich mich befinde, heißt: Alleinsein. Allein, meinen Weg gehen. Allein, reflektieren. Allein, Kontakt suchen und immer wieder allein in dem sein, was immer All-Ein ist.
Immer wieder auch ist uns die Vielschichtigkeit der menschlichen Existenz eine uns aufs Neue unterhaltende Quelle.
Mir kommt es manchmal so vor, als wenn die unbegreifliche Vielfalt der Natur, die ich ja so überaus hingegeben verehre, in all ihren Facetten im menschlichen Charakter vertreten ist. Während z.B. jeder Baum grundsätzlich dem Licht entgegenwächst, überschattet er zwischenzeitlich durchaus auch gnadenlos andere Vertreter seiner Specie, die nicht ganz so gut mit Nährstoffen versorgt, oder etwas spät am Start, es einfach nicht schaffen können, das so sehr ersehnte Licht zu erreichen.
Gerade in der materiellen Konkurrenz wird bei uns überdeutlich wie rücksichtslos wir bereit sind Unseresgleichen einfach zu übergehen.
Der Ausdruck: „Er/Sie geht über Leichen!“, kommt nicht von ungefähr und spiegelt sich in allen Lebensbereichen.
Diese Verhaltensweise einzuordnen, bin ich um ein Verständnis bemüht, was so viel sagt wie: „Die endlose Reise der menschlichen Seele führt, unter Umständen, durch Abgründe dem Licht entgegen.“
Wir alle jedoch gehen, zu guter Letzt, dem Licht entgegen.
Erzählungen von denen, die diesen Weg schon einmal beschritten haben und zu uns zurück in die Welt finden, zeigen immer wieder auf,

Bizarr und schroff, unwirtlich für menschliche Bewegung, steil und scharf in seinen Kanten warnt die “Nackte Klippe” den gewöhnlichen Wanderer, während sie die “Ziegen” unter uns einlädt ihr Glück zu erringen.

Der Großteil australischer Erde ist dem Einwirken der Naturgewalten schon gewichen. Hier wird sichtbar, was sie mit dem Land machen. Alles kehrt zur Ebene zurück. Wie der Mensch zu seiner Seele, so findet das Land in seine Ebene.